Die Waldweide
Das Gelände der FAK am Freiburger Schlossberg ist nur zu ca. 18 % bebaut bzw. "versiegelt" und besteht zum größeren Teil aus Grün-, Streuobst- bzw. Waldflächen. Neben der moderaten Mahd des Geländes und weiterer "extensiver" Maßnahmen wird seit April 2017 eine "Waldbeweidung" durch Schafe und Ziegen in Kooperation mit Wissenschaftler:innen und Studierenden des Instituts für Umweltwissenschaften der Universität Freiburg sowie ehrenamtlichen Helfer:innen durchgeführt.
Ziel der Beweidung ist, in einem natürlichen Prozess auf dem Gelände der FAK eine Vegetation und Fauna wiederherzustellen, die den Ansprüchen des historischen Landschaftsbildes des Freiburger Schlossbergs entspricht. Insbesondere ist der Gefahr der zunehmenden Verwaldung entgegenzuwirken. Die Weide fügt sich in laufende Projekte im angrenzenden Landschaftsschutzgebiet Schlossberg-Roßkopf ein und trägt damit als "Trittstein" zur Vernetzung der Schutzflächen bei. Sie schafft den Rahmen, um weitere Maßnahmen zum Landschafts-, Natur- und Artenschutz zu etablieren und damit die Diversität der Fauna und Flora zu fördern, z.B. die Belassung von stehendem Totholz, die Anlage von Trockenmauern, Sandgruben und Reisigriegeln. Zudem wurde ein umfangreiches urban gardening-Projekt etabliert, welches zu einem Gartenlehrpfad erweitert werden soll, ebenso ein Feuchtbiotop.
Bergpfad und Weide dienen Mitarbeitenden, Gästen und Besucher:innen der Akademie als Ort der Entschleunigung und des persönlichen Rückzugs und bieten einmalige Begegnungsmöglichkeiten mit der "belebten Mitwelt". Die Projektziele und -ansätze orientieren sich an den Interessen und Expertisen aller Beteiligten, ergänzen sich in vielfältiger Weise und entwickeln sich ständig weiter. Mit seinem ökologischen und ganzheitlichen Anspruch stellt das Projekt ein vielschichtiges "Lernbiotop" dar und gewährleistet ein komplexes Lern- und Betätigungsfeld für wissenschaftliche Lehre, persönliche Fortbildung und ehrenamtliches Engagement.
Dafür wurde das Beweidungsprojekt im September 2019 als Offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.