Ausgangssituation
Vielen menschlichen und zwischenmenschlichen Störungen und Konflikten liegt eine Scham-Problematik zugrunde. Scham ist eine sehr schmerzhafte Emotion und wird häufig abgewehrt. Auch die Inanspruchnahme von professioneller Hilfe geht bei Klient:innen oft mit einem Gefühl von Scham einher. Solange die Scham als solche von Klient:in und Berater:in nicht erkannt wird, sind Versuche, Störungen und Konflikte im Beratungsprozess zu lösen, meist nicht erfolgreich.
Neben den problematischen oder Probleme verursachenden Aspekten gibt es auch produktive und helfende Aspekte des Schamgefühls. Diese können für einen Beratungsprozess von großem Nutzen sein. Das Erkennen und Wahrnehmen von Scham und Scham-Abwehr ist daher für Berater:innen von großer Bedeutung.
Zielsetzung und Lernansatz
Im Mittelpunkt des Seminars steht der beraterische Umgang mit (häufig nicht bewussten) Schamgefühlen in Zeiten der scheinbaren Schamlosigkeit. Es ist unvermeidbar, dass die Vermittlung von Wissen über die Scham, die einen großen Teil des Seminars einnimmt, die Teilnehmenden auch in Kontakt mit persönlichen Scham- und Beschämungserfahrungen bringt. Dies ist hilfreich, weil es uns ermöglicht, auch die Schamgefühle unserer Klient:innen zuzulassen und konstruktiv mit ihnen umzugehen.
Inhalte:
- Information über die Entstehung von Scham und ihre Abwehrmechanismen: Was ist Scham? Phänomenologie, Entwicklung.
- Unterscheidung zwischen "gesunder" und "traumatischer Scham" sowie zwischen Scham und Beschämung.
- Die vier Grundformen der Scham (Differenzierung der Scham).
- Vorstellung und Auseinandersetzung mit dem Konzept der Scham-Abwehr (Neurobiologie der Scham).
- Austausch über die beziehungsgestaltenden Aspekte von Scham und ihrer Abwehr sowie deren soziale Funktion.
- Erkennen und Verstehen der helfenden und produktiven Aspekte von Scham als "Wächterin der menschlichen Würde" (Leon Wurmser).
- Erarbeitung der konstruktiven Möglichkeiten für den beraterischen Umgang mit Schamgefühlen.
- Reflexion des eigenen beraterischen Handelns hinsichtlich der Erkenntnisse bezüglich Scham und Würde sowie der Rahmenbedingungen von Beratung.
Die Teilnehmenden werden gebeten, eigene Fallbeispiele aus ihrer Arbeit mitzubringen.
Arbeitsformen
Im Seminar wird in einem Wechsel von theoretischen Impulsen, Praxisreflexion, Selbsterfahrung, moderierter Plenumsdiskussion, Kleingruppen und Einzelreflexion gearbeitet.
Anmeldung und Zulassung
Bitte melden Sie sich mit dem Online-Formular an. Die Vergabe der Teilnahmeplätze erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen.
Maximale Teilnehmendenzahl: 18
Termin
Beginn: Montag, 01. Dezember 2025, 14:30 Uhr mit einem Begrüßungskaffee
Ende: Mittwoch, 03. Dezember 2025, 12:30 Uhr mit anschließendem Mittagessen
Kosten und Zahlungsmodalitäten
Teilnahmegebühr: 470,00 €
Übernachtung mit Frühstück: 141,00 € für die Dauer der Veranstaltung
Verpflegung: 133,00 € für die Dauer der Veranstaltung
Die Tagungspauschale (Mittagessen, Tagungsgetränke, Kaffeepausen, Abendessen, etc.) ist mit der Anmeldung obligatorisch gebucht.
Im genannten Übernachtungspreis ist die Übernachtungssteuer der Stadt Freiburg bereits enthalten.
Die Preise richten sich nach der gültigen Preisliste des Tagungshauses, eine Preiserhöhung ist daher möglich.
Die Teilnahmegebühr sowie die Kosten für Unterkunft und Verpflegung werden vor Beginn der Veranstaltung durch die Fortbildungs-Akademie in Rechnung gestellt.
Für Ihre Teilnahme gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten. Mehr dazu finden Sie auf unserer Homepage www.caritas-akademie.de. Bitte beachten Sie, dass eine von Ihnen beantragte Förderung zunächst mit der Teilnahmegebühr verrechnet wird. Sollte diese Förderung nicht bewilligt werden, wird Ihnen der Differenzbetrag zur vollen Teilnahmegebühr nachträglich in Rechnung gestellt!
Zielgruppe
Mitarbeiter:innen mit beraterischem Auftrag in stationären, teilstationären und ambulanten Einrichtungen der verbandlichen Caritas.
Max. Teilnehmerzahl
16
Kosten
470,00 € zzgl. Kosten für Verpflegung und ggf. Unterkunft
Veranstaltungsnummer
S25140